Zu alt für den Scheiß

Da hoppelt man mit Mitte 30 beschwingt über ein Festival und denkt: „Hoppla, das ist ja ein echt junges Publikum hier!“ Aber was ist, wenn das Publikum gar nicht jung ist, sondern man selbst einfach alt? Vielleicht sogar zu alt? Für all die Einhörner, Konfettikanonen und durchgefeierten Nächte?

Oh Gott, Panik kommt auf. Dazu gesellen sich spontan eintretende Rückenschmerzen, das Gesicht fühlt sich faltig an und ein unauffälliger Griff in den Schritt dient der Kontinenz-Kontrolle.  Na super, so wollte man doch nie enden! Als alter Greis auf der Tanzfläche, von all den jungen Hüpfern mitleidig angeschaut werden.

Und nun? Kamillentee statt Wodka? Foxtrott statt After Hour und Schwester Hilde mit Damenbart statt Hanni und Nanni im Glitzer-Top?

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Zum Glück gibt es da ja noch die Weisheiten, die man täglich auf Kalenderblättern findet: Man ist nur so alt, wie man sich fühlt, ein reifer Rotwein entwickelt erst sein wahres Aroma…und überhaupt, wer setzt denn bitte das Verfallsdatum für Jugendlichkeit fest?

In diesem Moment haut mir mein Kumpel auf die Schulter und ruft:

„Ey, Keule, träumst du schon wieder?“

„Ich?“ „Träumen?“ „Ich lebe meinen Traum, Diggi!“

Also, rauf auf die Tanzfläche, rein ins Vergnügen und Abfahrt.

Die Moral von der Geschicht? Traue deinem Alter nicht.

 

Kumpel: Sebastian P. Festival: ZuckerAlm-Festival Kolumne: Benjamin Kamisch

 

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