Wie in jeder Musikrichtung gibt es auch im elektronischen Bereich Tracks, an denen kommt man nicht vorbei. Sie entwickeln einfach eine Dynamik, verbreiten sich lauffeuerartig durch die Szene und polarisieren natürlich auch. Von diesen Tracks lieferte Oliver Rado gleich mehrere. Die Remixe von „All of me“ von Angus und Julia Stone und auch „Stand up“ von Hindi Zhara sind wohl noch jedem im Ohr. Das Sympathische bei diesem Künstler ist, dass er sich nicht, als die Diskussion um Remixe und Edits hochkochte, auf die eine oder andere Seite schlug. Auch die reflexartige Distanzierung von Remix-Frühwerken, wie bei einigen Künstlern zu beobachten, unterblieb bei Oliver.
Stattdessen bewies er auch die Fähigkeit zu erstklassiger selbst produzierter Musik mit zahlreichen Eigenproduktionen. So releaste er zahlreiche Tracks auf den Labels Be Free und Tach&Nacht. Auf letzterem gerade vor wenigen Monaten die EP „Minas“. Sein Sound, der immer wieder melancholische mit sphärigen Elementen verknüpft, ist unverkennbar. Dies beweist er auch immer wieder, wenn er an den Decks steht, denn Oliver ist auch als DJ und Veranstalter bekannt. Und das weit über die Grenzen seiner Heimatstadt Hamburg hinaus.
Das Besondere an dem Künstler Oliver Rado ist, dass er eben diese Emotionalität in seine Musik einfließen lassen kann, da sie in den meisten Belangen seines Lebens sein größter Antrieb ist. Wir fanden diesen Aspekt sehr spannend, und baten ihn, ein Interview der besonderen Art mit uns zu führen. Nämlich eines, welches für die Antworten ohne Worte sondern nur mit Bild und Ton auskommt. Frei nach dem Motto „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“, kam dabei ein Ergebnis heraus, welches die Antworten sehr gefühlvoll und intensiv darstellt.
Das ganze Interview gibt es hier, aber das verraten wir bereits vorab: Auf die Frage, wie er seinen aktuellen Sound beschreiben würde, antwortete er mit diesem Set.
Beginnen wir mit einem Begriff, der am Anfang von allen kreativen Prozessen steht: Was fällt dir spontan zu Inspiration ein?
Bleiben wir bei diesen Bildern. Wenn du dich von deiner Heimatstadt inspirieren lassen möchtest, wo trifft man dich dann am wahrscheinlichsten an?
 Welche Art von Kunst außer Musik bedeutet dir etwas?
Hast du eine bestimmte Musikrichtung, von der du sagen würdest, sie hat dich am meisten beeinflusst?
Um drei Uhr Nachts weckt dich jemand aus dem Tiefschlaf und brüllt dich an: „Sag mir sofort, was Musik ist!“ Du hast keine Zeit zum Nachdenken und sagst…
Irgendwann kam die Diskussion über Edits und Remixe auf. Zählt komplett selbst komponierte Musik wirklich mehr?
Für einige ist Musik einfach Kunst, für die anderen eine veritable Geldeinnahmequelle. Gibt es auch irgend etwas dazwischen?
Was sollen die Menschen in deinem Publikum fühlen, wenn du deine Musik für sie spielst?
Apropos Publikum. Stimmt es, dass deine Heimatstadt Hamburg ein Problem mit der Partykultur hat?
Stell dir vor, du sitzt an einem Montagmorgen in einer S-Bahn und hast Kopfhörer auf. Was hörst du dann wohl gerade?