Maskenball und Make-up auf Elektropartys sind nur zwei Gründe, warum uns der Berliner Patrick Garcia neugierig gemacht hat. Ein anderer Grund ist das Kollektiv „Berliner Stadtlicht“, welches in der Hauptstadt eine feste Institution ist und regelmäßig für eine ausgelassene Party sorgt und welches Patrick mit ins Leben gerufen hat.
Und was macht man, wenn man neugierig ist? Genau, man fragt nach. Eines können wir vorher schon verraten: Patrick lässt sich ungern in Schubladen stecken. Er macht das, was ihm Freude bereitet und spielt nicht selten einen bunten Mix aus seiner Plattenkiste. Richtig gelesen, der sympathische Siebenundzwanzigjährige steht auf das gute alte Vinyl.
Patrick, du bist in Prenzlauer Berg aufgewachsen. Was verdankst du diesem Berliner Stadtteil und würdest du sagen, dass man sich da heute noch kreativ entfalten kann?
Das ist eine gute Frage, ich würde sagen, ich verdanke ihm viel, da er mich zu dem gemacht hat, was ich heute bin, ein offener und sehr toleranter Mensch! Ob man sich da heute noch kreativ entfalten kann, denke ich eher nicht! Da sollte man andere Bezirke bevorzugen, wie Friedrichshain oder auch Kreuzberg, da man dort definitiv mehr Raum hat, um kreativ zu sein.
Wir wissen, dass du schon sehr früh mit der damals unbekannten Detroit-Bewegung in Kontakt kamst. Hat dich das für deinen weiteren Werdegang geprägt?
Ich denke, damals war es der Grundstein dafür, dass ich nicht wie die anderen Kinder in meiner Klasse war und mir die neuste Ausgabe der Bravo Hits oder so was geholt habe. Stattdessen habe ich immer geschaut, wo ein elektronischer Beat ist und mir das auf Kassette überspielt. Und ich glaube, wäre es anders verlaufen, würde ich heute nicht die Musik spielen, die ich spiele.
Inwiefern ist Soundcloud für junge Talente wichtig und hast du ganz persönlich von dieser Plattform profitiert?
Wenn man weiß, wie man es einsetzen kann, ist es für junge Talente sehr wichtig geworden. Und natürlich profitiere auch ich davon – so wie jeder andere Künstler, denn egal wie viele Klicks man hat, ohne Soundcloud erreicht man in der Regel weniger Menschen. Früher begeisterte man mit seinen Tapes/CDs ja nur die Leute in seinem Umfeld.
Heute bist du in der Berliner Elektro-Szene fest verwurzelt. In welcher anderen Stadt würdest du für dein Leben gern mal auflegen und warum?
Wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich sehr gerne in jeder Stadt einmal spielen, da jede Stadt auch ihr eigenes Publikum hat und somit ihre ganz eigenen Geschichten erzählt!
Zurück in die Hauptstadt. Erzähl uns was über Stadtlicht Berlin.
Wo fange ich an… Vor gut zwei Jahren hatte ich die Idee, ein eigenes Kollektiv zu Gründen, indem ich meine Ziele und Ideen umsetzen kann. Da ich und 2-3 andere DJs damals Mitglieder in einem anderen Kollektiv waren, das zu diesen Zeitpunkt leider auseinanderbrach, war die Sache schnell klar und das Kollektiv Stadtlicht war geboren. Nach vielen Abenden und dem ein oder anderen Wechsel sind wir nun vier Künstler, die alle an einem Strang ziehen und jeder für sich einen großen Teil dazu beiträgt, dass wir heute da sind, wo wir sind. Was aber nicht heißt, dass wir schon da angekommen sind, wo wir hin wollen.
Wohin soll die Reise denn gehen?
Ein Traum wäre es von mir, das Ganze in ein kleines Label umzuwandeln, mit dem Stadtlichter ihre eigens produzierten Sachen releasen können und natürlich würde ich gern mit der Sache weiter wachsen. Zum Beispiel mit dem ein oder anderen neuen Künstler und einer neuen Location, in der wir einmal monatlich ein Kollektiv-Treffen gestalten können.
Das alles nimmt ja unglaublich viel Zeit in Anspruch. Womit verdienst du dir außerhalb der Musik das Geld und wie geht beides zusammen?
Von Montag bis Freitag baue ich Automotoren und habe da echt Glück, dass ich einen relativ jungen Vorgesetzten habe, der mich in der Regel bei meinen Plänen, was die Freizeitgestaltung oder das spontane Freinehmen angeht, eigentlich immer relativ gut unterstützt. Ansonsten geht es ziemlich gut, da ich immer erst zur Mittagsstunde anfange zu arbeiten und somit für Termine, usw. den ganzen Vormittag frei habe.
Gibt es eigentlich etwas, das dich rund um Deep- und Tech House so richtig nervt?
Was soll ich sagen, die GEMA auf jeden Fall. Alles andere würde den Rahmen hier sprengen!
Nicht mal einen kleinen Anhaltspunkt?
Ok, ein kleiner Nervpunkt sind für mich die Acts, die nur noch mit ihren Laptops kommen und das Ganze machen, weil es cool ist.
Verstanden, zu guter Letzt: jetzt darfst du unsere Leser noch mal davon überzeugen, warum sie unbedingt auf deine nächste Party kommen sollen und was du ihnen versprichst?
Wir legen sehr viel Wert darauf, dass sich unsere Gäste wohlfühlen. Mit unserem Line-Up versuchen wir immer eine ausgewogene Mischung zu finden und mit kleinen Extras zu begeistern. Zum Beispiel mit unseren Maskenball oder unserer lieben Glitzerfee, die jeden Gast kostenlos ein Glitzer-Make-up ins Gesicht zaubert. Außerdem schauen wir natürlich immer, dass wir in schöne Clubs gehen. Aber am besten kommt ihr einfach mal vorbei. Die nächsten Termine findet ihr hier.
Patrick, wir danken dir für deine Zeit!
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